Was ist Agri-PV?
Agri-PV, auch als Agri-Photovoltaik bezeichnet, ist ein Konzept, bei dem landwirtschaftliche Flächen gleichzeitig zur Produktion landwirtschaftlicher Erzeugnisse und zur Erzeugung von Solarstrom genutzt werden.
Der Schlüssel zum Erfolg liegt in der „Doppelernte“ – einer effizienten Doppelnutzung derselben Fläche. Landwirte können nicht nur ihre traditionellen Erzeugnisse anbauen, sondern gleichzeitig durch die Installation von Solarmodulen eine zusätzliche Einkommensquelle erschließen. Diese Synergie entschärft Flächen- und Ressourcenkonflikte zwischen der Landwirtschaft und der Energiegewinnung und bietet LandwirtInnen eine willkommene Diversifizierung.
Neu ist die Idee einer Doppelnutzung nicht, die Historie der Agri-PV geht bis ins 20 Jahrhundert zurück. Besonders in Zeiten knapper Flächen gewinnt diese stark an Bedeutung. Aus diesem Grund fördern das Erneuerbare-Energien-Gesetz 2023 und das kürzlich verabschiedete Solarpaket der Bundesregierung diese innovative Form der Flächennutzung gezielt.
Welches Konzept steckt hinter Agri-PV?
Wo früher Hagelschutz-netzte hingen kommen heute PV-Module zum Einsatz.
Übergeordnetes Ziel ist die stark erhöhte Flächennutzungs-Effizienz.
Die Überdachung bringt vielfältige Vorteile für Umwelt und Ertrag.
Die DIN SPEC 91434 spezifiziert Agri-PV und wahrt sinnstiftender Einsatz und Zweckmäßige Förderung.
Agri-PV ergänzt PV-Module auf landwirtschaftlichen Betrieben für eine zusätzliche Ernte von Sonnenstrom auf derselben Fläche. Diese Doppelnutzung hilft Pflanzen, LandwirtInnen und Gesellschaft.
Was sind geeignete Kulturpflanzen?
Die Eignung einer Kulturpflanze für Agri-PV hängt von vielen Faktoren ab. Entscheidend ist unter anderem der Lichtsättigungspunkt, der definiert, ab welcher Beleuchtungsstärke die Pflanze keine Photosyntheseleistung mehr erbringen kann und tendenziell unter Stress gerät (siehe Abbildung). Neben der gezielten Beschattung profitieren verschiedene Kulturpflanzen auch in unterschiedlicher Weise von Synergieeffekten. So sehen wir beispielsweise im Obstbau insbesondere für die Kulturpflanzen Äpfel, Heidelbeere, Himbeere, Kirschen, Erdbeeren und Birnen vielversprechende Rahmenbedingungen. Je nach Sorte können diese jedoch stark variieren, sodass eine fallspezifische Betrachtung und Konzeption nicht ausbleibt.
Abb: Schematisch: Photosyntheserate in Abhängigkeit der Beleuchtungsstärke bei Sonnen- und Schattenpflanzen
© Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE Freiburg, 2024
Leitfäden Agri-PV: